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WER BAUT, TRÄGT VERANTWORTUNG NACHHALTIGKEITSBERICHT 22
ÜBER DIESEN BERICHT Zum Berichtsjahr 2022 ver- öffentlichte die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingol- stadt GmbH (GWG) nun bereits ihre vierte nicht-finanzielle Er- klärung. Diese wurde nach den Kriterien des Deutschen Nach- haltigkeitskodex (DNK) erstellt, entspricht vollumfänglich dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) und orientiert sich am global anerkannten Standard der „Global Reporting Initiative“ (GRI). Die Entsprechenserklärungen sind in der Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex hinterlegt. Basierend auf den zusammen- getragenen Zahlen, Daten und Fakten erstellten wir die vorliegen- de Nachhaltigkeitsbroschüre als Neuauflage der Version von 2019. Im Fokus steht dabei das Berichts- jahr 2022. Jedoch bezieht sich ein Teil der Informationen auch auf die Kalenderjahre 2020 und 2021. Die Broschüre beschreibt unser Verständnis von Nachhaltigkeit und berichtet über unser Engage- ment in den vier Handlungsfel- dern soziale Verpflichtung, ökono- mische Erfordernisse, ökologische Anforderungen und (bau)kulturel- ler Auftrag. Moderne Architektur ist für unser Unternehmen ein wesentlicher Baustein. Dies zeigt sich auch in der Gestaltung des Berichts. Wir verwenden geome- trische Formen, um das moderne Design unserer Bauprojekte wider- zuspiegeln. Der Druck erfolgte klimaneutral auf umweltgerechtes Papier mit zertifizierten Ökofarben. 3
Nachhaltig zu agieren bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen. Bereits unser Unternehmenszweck, sicheren, attraktiven und vor allem bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist an sich nachhaltig. Entsprechend bildet Nachhaltigkeit das Fundament unserer Arbeit und leitet unser Handeln: „Wer baut, trägt Verantwortung“. Für uns bedeutet ein Zuhause mehr als bloß vier Wände und ein Dach über dem Kopf. Kom- fort, Geborgenheit und Vielfalt – modernes Wohnen soll die individuellen Bedürfnisse jedes und jeder Einzelnen erfüllen. So schaffen wir für unsere Mieterinnen und Mieter ihren einzigartigen Lebensmittelpunkt. Im Zentrum steht das „ICH“, eingebettet in das Leben mit der Gemeinschaft, aus dem heraus ein „WIR“-Gefühl entsteht. Unsere Nachhaltigkeitsbroschüre spiegelt das vielseitige Engagement der GWG wider. Als wichtiger Arbeitgeber in der Region fördern wir unsere Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem kooperieren wir mit sozialen Einrich- tungen und unterstützen gezielt caritative Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. In unserem Tun berücksichtigen wir stets auch ökologische Aspekte. Denn wir wollen dazu beitragen, dass nicht nur die aktuelle, sondern auch die kommende Generation in einer zukunftsfähigen Umwelt leben kann. Darüber hinaus kreieren wir in unserem (bau)kulturellen Auftrag ein beson- deres Wohnumfeld und gestalten das Ingolstädter Stadtbild mit. Alexander Bendzko Geschäftsführer 4 4 VORWORT
4 6 8 Vorwort Unternehmensprofil Nachhaltigkeitsteam & Stakeholder 10 Nachhaltigkeitsleitsätze & Wesentliche Themen 14 Ziele & Maßnahmen 18 Soziale Verpflichtung 24 Ökonomische Erfordernisse 28 Ökologische Anforderungen 36 (Bau)kultureller Auftrag 44 Indikatoren des Deutschen Nachhaltigkeitskodex 55
500.000 m² Fläche Außenanlagen 1934 Gründung 15.000 Mieterinnen und Mieter gesamt 480.000 m² Wohnfläche Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesell- schaft Ingolstadt GmbH (GWG) ist seit ihrer Gründung im Jahr 1934 als wichtiges Instru- ment der kommunalen Wohnungspolitik im Bereich der Wohnungswirtschaft tätig. Unser Hauptzweck ist die sichere und sozial verant- wortbare Wohnungsversorgung der breiten Schichten der Bevölkerung in der Region 10 mit Ingolstadt als Zentrum. Im Rahmen dieser gemeinnützigen Zweckbestimmung errichten wir Bauten, die im Eigentum oder Erbbaurecht der Gesellschaft, der Stadt Ingolstadt, deren Stiftungen und Betriebe stehen oder die zur Verfolgung sozialer Ziele durch die Stadt von der Gesellschaft betreut werden sollen. 54,62 Prozent der Geschäfts- anteile hält die Stadt Ingolstadt, die AUDI AG 10,02 Prozent, die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt 6,29 Prozent und unsere eigenen Anteile umfassen 27,48 Prozent. Die restlichen 1,59 Prozent verteilen sich auf verschiedene Gesellschafterinnen und Gesellschafter. 6 UNTERNEHMENSPROFIL
UNSERE MISSION Der enorme Wohnungsbedarf nach dem Ersten Weltkrieg führte zur Gründung der Gesellschaft am 8. Mai 1934. Seither bilden die Gebäudebestandsverwaltung, umfangreiche Neubau- und Modernisierungsprojekte sowie das Gebäudemanagement für Eigentümerinnen und Eigentümer die Basis unserer Arbeit. Anders als viele gewinnorientierte Bau- gesellschaften agieren wir nach besonderen Wertmaßstäben. Wir lassen uns von unserem sozialen Kerngedanken leiten. In erster Linie sieht sich die GWG ihren Mieterinnen und Mietern verpflichtet. Ihr „Dach über dem Kopf“ gestalten wir so, dass die Voraussetzungen für einen be- ständigen Lebensmittelpunkt erfüllt sind. Es entsteht eine breite Angebotspalette aus verschie- denen Wohnungstypen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet sind. Mit moderner Haustechnik, hochwertiger Innen- ausstattung, ansprechender Architektur, umweltfreundlicher Bauweise, gestalteten Grünflächen und rund 120 Spielplätzen realisie- ren wir quantitativ und qualitativ herausragende Bauprojekte. Seit fast 90 Jahren formen wir als GWG ein Haus zu einem Zuhause. 7
GEMEINSAM NACHHALTIG AGIEREN Innerhalb unserer Gesellschaft kontrollieren die gesetzten Ziele. trägt die Geschäftsführung Dafür verantworten sie die laufen- die Gesamtverantwortung für de Fortschreibung der benötigten Nachhaltigkeit. Um unsere Mit- Informationen und Daten. Die arbeiterinnen und Mitarbeiter wichtigste Aufgabe betrifft jedoch einzubeziehen, riefen wir 2019 ein die Rolle in der GWG: Sie stellen Nachhaltigkeitsteam ins Leben. nach innen und außen unsere Seine 23 Mitglieder kommen in Nachhaltigkeitsbotschafterinnen regelmäßigen Abständen zusam- und Nachhaltigkeitsbotschafter men und vertreten alle Fachabtei- dar. So sensibilisieren sie ihre lungen. Entsprechend ihrer jewei- Kolleginnen und Kollegen für ligen Verantwortungsbereiche sind Nachhaltigkeit und wirken bei der sie in fünf Arbeitskreise gegliedert. Verankerung unserer Nachhal- Diese identifizieren die zentralen tigkeitsleitsätze in den eigenen Inhalte unserer Nachhaltigkeits- Reihen mit. Auf diese Weise ge- berichterstattung in Form von währleisten wir eine breite Beteili- wesentlichen Themen, implemen- gung der Belegschaft an unserem tieren definierte Maßnahmen und Nachhaltigkeitsmanagement. Das Nachhaltigkeitsteam der GWG, von links nach rechts: Wolfgang Christmann (Betriebsrat), Jürgen Glaner (Maler), Kerstin Glaner (Zentrale Steuerung), Alexander Bendzko (Geschäftsführer), Richard Winter (Prokurist), Carina Milla (Hausverwaltung), Verena Eisenmann (Technik), Stefan Stark (Badsanierung), Horst Weichenrieder (Assistent GF), Bianca Stein (Marketing), Rudolf Wittmann (Grünanlagen & Biodiversität), Jana Cota (Personal), Florian Rieck (Assistent GF), Dr. Doris Maurer (Grünanlagen & Biodiversität), Hans-Jürgen Steinherr (Klimaschutzmanager), Ismajl Zogejani (Facility Management) | nicht auf dem Foto: Reinhard Hiemer (Prokurist), Jörg Koch (Technik), Louisa Rottenkolber (Marketing), Patrick Glaner (Maler), Stefan Rochholz (Recht), Stefan Golger (IT), Siegfried Dormeier (Technik) 8 NACHHALTIGKEITSTEAM & STAKEHOLDER
Unsere Geschäftstätigkeit wirkt sich auf andere aus. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Deshalb pflegen wir einen engen Kontakt zu unseren Schlüsselstakeholdern. Gesellschafter und Aufsichtsrat Stadt Ingolstadt Öffentliche Hand / Banken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Betriebsrat Mieterinnen und Mieter Bürgerinnen und Bürger / Medien Verbände Die Entscheidungen, die wir treffen, ebenso wie unser Handeln wirken sich auf diverse Einzelpersonen, Institutionen und Organisationen aus. Weiterhin können Akteure aus Beschaffungs-, Finanz-, Absatz- und Akzeptanzmarkt unser Unternehmen beeinflussen. Sie sind die „Anspruchsgruppen“ der GWG. Zu diesen Stakeholdern besteht ein enger Dialog und regelmäßiger Austausch. So erhalten wir einen Einblick in ihre Bedürfnisse und erfahren von den Anforderungen an uns. Die wichtigsten Anliegen der Mieterinnen und Mieter zum Beispiel sind Vertragstreue und günstige Mietpreise. Außerdem spielen hier an die aktuelle Lebenssituation angepasste Wohnformen eine große Rolle. Diesen Fokus greifen wir in unserer Mieterzeitschrift und gemeinsamen Versammlungen auf. Zudem besteht ein demokratisch gewählter und ehrenamtlich arbeitender Beirat. 9
DIE NACHHALTIGKEITSLEITSÄTZE DER GWG Wir folgen einem vorausschauenden Ziel- und Wertesystem, das auf vier Säulen beruht: Soziale Verpflichtung, ökonomische Erfordernisse, ökologische Anforderungen und (bau)kultureller Auftrag. SOZIALE VERPFLICHTUNG Wichtigste soziale Verpflichtung ist für uns die Bereitstellung von bezahlbarem, attraktivem und sicherem Wohnraum, der von uns als einem soliden und seriösen Vermieter angeboten wird. Wir arbeiten mit sozialen Einrichtungen zusammen und unterstützen gezielt Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Große Bedeutung hat auch die Bereitstellung von sicheren, zukunftsorientierten Arbeitsplätzen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren faire Bezahlung. ÖKONOMISCHE ERFORDERNISSE Daneben sind ökonomische Erfordernisse einzuhalten, denn Wirtschaftlichkeit und Rentabilität dienen schließlich zur Sub- stanzerhaltung und der bedarfsgerechten Weiterführung unseres Geschäftsbetriebes. Wir legen Wert auf transparente Geschäftsvorgänge und die Einhaltung der Compliance- Richtlinien. ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN Im Sinne ökologischer Anforderungen betreiben wir Maßnah- men zum Erhalt und zur Verbesserung von Umweltqualität, Energieeffizienz und Energieeinsparung, um eine nachhaltige Bestandsentwicklung gewährleisten zu können. Unsere Grün- flächen sind öffentlich zugänglich. Wir fördern die biologische Vielfalt in unseren Wohnquartieren. (BAU)KULTURELLER AUFTRAG Schließlich sehen wir im (bau)kulturellen Auftrag die Chance, durch unser Baugeschehen das Bewusstsein für Architektur- qualität und den Dialog darüber zu fördern. Damit leisten wir einen aktiven Beitrag zur Schärfung der Identität und des Selbstverständnisses unserer Stadt. Unsere Bauten sind so ausgerichtet, dass sie die Bedürfnisse verschiedenster Nutzer- gruppen an das Wohnen sowie an das Wohnumfeld erfüllen. 10 NACHHALTIGKEITSLEITSÄTZE & WESENTLICHE THEMEN
UNSERE WESENTLICHEN THEMEN H C O H T S R E S S U Ä I R E D L O H E K A T S E D R Ü F G N U T U E D E B Arbeitsplatz- sicherheit Regenerative Energie- quellen Energiekrise Bereitstel- lung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum Ausbildung und (ver- pflichtende) Weiterbildung Zusammen- arbeit mit caritativen Einrichtungen Förderung regionale Kunst und Kultur Biodiversität Klimaan- gepasste Bauweise Beteiligung der Ange- stellten Nachhaltige (langlebige) Neubau- planung E-Mobilitäts- zentren Arbeits- sicherheit, Arbeits- schutz Quartiers- & Stadt- gestaltung, Architektur H C O H Datenschutz Compliance- und Conrolling- richtlinien Digitalisie- rungs- strategie Engagement in Verbänden HOCH BEDEUTUNG FÜR DAS UNTERNEHMEN ÄUSSERST HOCH Soziale Verpflichtung Ökonomische Erfordernisse Ökologische Anforderungen (Bau)kultureller Auftrag Unsere Matrix verschlankten wir zum Be- richtsjahr 2022 von insgesamt 34 auf 18 für uns wesentliche Themen. Wesentliche Themen sind jene Unternehmenstätigkeiten, die sich wesentlich auf Nachhaltigkeitsaspekte auswirken sowie solche ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekte, die wiederum maßgeblich auf unsere Geschäftstätigkeit einwirken. Eine dritte Perspektive bezieht die Einschätzung unserer Anspruchsgruppen mit ein. Die Wesentlichkeitsmatrix der GWG aktualisierte das Kernteam und reduzierte die bestehenden Themen für eine strategische Fokus- sierung des Nachhaltigkeitsmanagements auf eine Zahl von 18. Diese sind den vier definierten Handlungsfeldern zum Teil neu zugeordnet. Hinter jedem dieser wesentlichen Themen steht ein konkretes Ziel formuliert. Für deren Kontrolle ist jeweils eine fachkundige Person aus dem Nachhaltigkeitsteam zuständig. Die jährliche Erstellung und Veröffentlichung der DNK-Erklärung sorgt für eine zusätzliche Über- prüfung der Zielfortschritte durch das Kernteam. 11
ZIELE UND MASSNAHMEN SOZIALE VERPFLICHTUNG ZIEL MASSNAHME BIS FORTSCHRITT Bereitstellung von bezahlbarem und sicherem Wohnraum 1. Bestandserweiterung vorerst um ca. 1.000 auf insgesamt 8.400 Mietwohnungen 1.1 Fortführung der Neubauplanung Ende 2030 2022: Bezug von 123 Wohneinheiten 2. Die Mieten der GWG Ingolstadt liegen unter dem ortsüblichen Mietniveau. Sie orientieren sich am unteren Rand der Vergleichsmieten. 2.1 Nutzung der Möglich- keiten der öffentlichen Wohnraumförderung kontinuierlich Durchschnittsmiete GWG: 6,41 €/m²/mtl. Durchschnittsmiete Marktkennzahlen: 10-14 €/ m²/mtl. 3. Die Anzahl der Dauermietverträge soll mindestens gehalten werden. Aktuell: 98 % 3.1 Beibehaltung des jetzigen Vertragsmodus kontinuierlich auf 99 % gestiegen Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen Unterstützung von Personen mit besonderen Ansprüchen Angebote in speziellen Segmenten kontinuierlich Fortführung der bisherigen Kooperationen und Ausbau auf weitere Projekte. Erste Gespräche fanden statt. Engagement in Verbänden Einflussnahme (politisch) sowie Erfahrungs- austausch und Benchmarking Mitarbeit bei der Erarbeitung des Miet- spiegels kontinuierlich wird fortgeführt Arbeitsplatzsicherheit Bestehende Arbeitsplätze halten. Es soll kein Personal abgebaut werden. Alle angebotenen Arbeitsplätze haben langfristigen Charakter. Jede Fluktuation wird möglichst zeitnah nach- besetzt. kontinuierlich Zum 31.12.22 ist die Zahl mit 184 Angestellten unverändert. Ausbildung und (verpflichtende) Weiterbildung 1. Alle Angestellten absolvieren pro Jahr min- destens zwei fachliche oder persönlichkeits- fördernde Weiterbildungsmaßnahmen. 1.1. Das Personalwesen entwickelt ein System für eine noch zielgerichtetere und messbarere Qualifi- zierung. 2. Wir qualifizieren unseren Personalstamm mit im Unternehmen ausgebildeten Ange- stellten. Ziel: Zwei Auszubildende pro Jahr = 6 Auszubildende insgesamt 2.1 In unseren Ausbil- dungsberufen bieten wir entsprechende Ausbil- dungsplätze an. kontinuierlich 75 von 184 Angestellten haben zwei oder mehr Weiterbildungen absolviert. Das entspricht einer Fortbildungsquote von 40,76 %. kontinuierlich 2022 wurden zwei Ausbildungsverträge im Bereich Immobilien geschlossen. Arbeitssicherheit / Arbeitsschutz Null Arbeitsunfälle pro Jahr 14 ZIELE & MASSNAHMEN Prävention durch Weiterbildungsmaß- nahmen kontinuierlich Sieben Arbeitsunfälle, davon fünf melde- pflichtig. Ein Mitarbeiter war infolge des Un- falls länger als sechs Wochen krank.
Beteiligung der Angestellten 1. Die Anzahl der eingereichten Ideen und Ver- besserungsvorschläge von 10 auf 20 jährlich erhöhen. 1.1. Das bisherige Vor- schlagswesen soll durch ein neues Ideenmanage- ment ersetzt werden. Ende 2022 Das neue Konzept zum Ideenmanagement wurde im Dezember eingeführt. Die Ideen wer- den von einem wechselnden Entscheidungs- gremium anonym bewertet. Die Umsetzung angenommener Ideen wird durch die Koordi- natoren und den Betriebsrat kontrolliert. 2. Die Meinung der Angestellten soll zukünftig alle zwei Jahre abgefragt werden. Die Abfrage sollte im 1. Halbjahr stattfinden. 2.1. Der Befragungs- rhythmus wird von vier auf zwei Jahre verkürzt. nächste Be- fragung 2024 Da die Umfrage 2021 erst im Herbst stattfand, wurde der Zeitpunkt der folgenden Befragung auf Frühjahr 2024 verschoben. ZIELE UND MASSNAHMEN ÖKONOMISCHE ERFORDERNISSE ZIEL MASSNAHME BIS FORTSCHRITT Nachhaltige (langlebige) Neubauplanung und Bestandssanierung Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für den Bestand Analyse des Wohnungsbe- stands auf Verbesserungs- maßnahmen 2024 Der Wohnungsbestand wurde hinsichtlich Verbräuchen an Endenergie und Primärenergie erfasst und in Dringlichkeitsklassen eingeteilt. Energiekrise 1. Mieterinnen und Mieter so viel wie möglich von zusätzlichen Kosten entlasten 1.1 Kooperation mit Stadt Ingolstadt und Stadtwerken kontinuierlich 1.2 Kommunikation mit den Mieterinnen und Mietern kontinuierlich 1.3 Erarbeitung alternativer Energiekonzepte kontinuierlich 1.4 Umsetzung von Mieter- stromprojekten kontinuierlich Compliance- und Controlling-Richtlinien Die Kalkulation von möglichen PV-Erträgen mit den Verwendungszielen Mieterstrom oder günstige Wärmeenergie mittels Wärme- pumpen ist fester Bestandteil von anvisierten Sanierungskonzepten. Dadurch wird die Preisabhängigkeit vom Markt stark reduziert und die Versorgungssicherheit verbessert. 1. Transparente Geschäftsvorgänge, Compliance-Verstöße, Ziel: 0 2. 100 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Compliance- und Controlling-Richtlinien informiert. Datenschutz 1.1 Prüfung intern durch unseren Compliance- Beauftragten 1.2 Unterstützung extern durch einen Ombudsmann seit 01.01.2020 2.1 Jährliche Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich Aktuelle Compliance-Verstöße: 0 kontinuierlich Aktuelle Compliance-Verstöße: 0 kontinuierlich Aus Kapazitätsgründen fanden 2022 keine Schulungen statt. Sie wurden Anfang 2023 nachgeholt und werden nun online stattfinden. 1. Null Verstöße pro Jahr 1.1 Schulungen kontinuierlich 1.2 Belehrung 1.3 Arbeitskreis / Ausschuss Datenschutz Eine Beschwerde 2022. Entsprechend finden 2023 Unterweisungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. 15
ZIELE UND MASSNAHMEN ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN ZIEL MASSNAHME BIS FORTSCHRITT Digitalisierungsstrategie 1. Digitale Erfassung des gesamten Immobilienbestands auf 100 % erhöhen 1.1 Digitale Erfassung über 3D-Scanner im Neubau und im Bestand Ende 2030 Inzwischen sind ca. 880 Wohnungen (= 11,7%) digital erfasst, seit Dezember 2022 werden auch Freianlagen einbezogen. Im Neubau wird jede Freianlage gescannt. 2. Ziel ist ein „papierloses Büro“, jährliche Reduzierung des Papierverbrauchs um 5 % 2.1 Prozesse für laufende und neue Projekte von analoger in digitale Form überführen kontinuierlich Kopierpapier: 305.000 Blatt = 1.525 kg; Briefpapier: 100.000 Blatt = 500 kg; Gesamt: 2.025 kg; entspricht einer Steigerung von 23 %* 3. Digitale Ansprache: 50 % der Mieterin- nen und Mieter sollen digital angesprochen werden. 3.1 Ausbau der Mieter- App als zusätzlichem Kommunikationskanal Ende 2030 Aktuell werden 23 % der Mieterinnen und Mieter über die MieterApp erreicht. Klimaangepasste Bauweise Prüfung der Möglichkeiten von klimaange- passten Bauweisen vor jedem Neubau- projekt Pilotprojekte, Verwen- dung alternativer Bau- weisen kontinuierlich Das Thema „Graue Energie“ wird beispiels- weise bei der Sanierung und Erweiterung der Lindberghstraße Planungsbestandteil. Regenerative Energiequellen Reduktion des CO₂-Ausstoßes pro Quadrat- meter Wohnungsfläche (für Heizung und Warmwasser) um durchschnittlich 3,10 kg/a Biologische Vielfalt Bei 100 % der Projekte wird der Aspekt der Artenvielfalt berücksichtigt. E-Mobilität (intern und extern) 1. Reduzierung des CO₂-Ausstoßes des Dienst- wagenfuhrparks durch Senkung des Treibstoff- verbrauchs um 5 % pro Jahr 16 ZIELE & MASSNAHMEN Ende 2035 Umrüsten von 70 % der Heizanlagen auf CO₂- reduzierte Energie. Diese richtet sich nach der jeweiligen gesetzlichen Höchstnutzungsdauer. Der Wohnungsbestand wurde gebündelt nach Heizungsanlagen erfasst. Die CO₂-Emissionen wurden ermittelt. Ein Sanierungsplan für alle Liegenschaften wird erstellt gemäß dem Ziel „Klimaneutrales Bayern 2040“. Die Auftragsvergabe an Planungsbüros ist mit der Vorgabe „Integration Artenvielfalt“ gekop- pelt. 1.1 Sukzessive Umstel- lung auf alternative Antriebsarten bei Neu- erwerb oder Austausch der Fahrzeuge 2.1 Allgemeine Reduk- tion des Kraftstoff- und CO₂-Verbrauchs kontinuierlich Bei 4 von 5 Neubauprojekten eingehalten.** kontinuierlich Es wurden zwei neue E-Fahrzeuge angeschafft. kontinuierlich 26.951 l, entspricht einer Reduktion um 6,4 % 66.552 kg CO₂, entspricht einer Reduktion um 6,2 %
ZIELE UND MASSNAHMEN (BAU)KULTURELLER AUFTRAG ZIEL MASSNAHME BIS FORTSCHRITT Förderung regionaler Kunst und Kultur Mieterinnen und Mieter erhalten Zugang zu regionaler Kunst und Kultur Planung und Umsetzung von Kunst- und Kultur- projekten kontinuierlich Projekte wurden durchgeführt (S. 38, 39) Quartiers- und Stadtgestaltung, Architektur Identifikation der Mieterinnen und Mieter mit den Wohnquartieren und Steigerung der Quali- tät der Wohnquartiere Planung und Umset- zung von Projekten für eine anspruchsvolle Architektur im sozialen Wohnungsbau kontinuierlich Projekte wurden durchgeführt (S. 40, 41) * Im Vergleich zum Vorjahr 2021 (Begründung: Pandemie und Home-Office) ** Bei einem Projekt wurden die Nistkästen statt am Gebäude im Parkhaus des Quartiers umgesetzt. Unsere abgesteckten Ziele aktualisierten wir im Kernteam. Anschließend stimmten wir das Ergebnis mit dem gesamten Nachhaltigkeits- team ab. Dabei ist jedes wesentliche Thema mit einem konkreten Ziel und entsprechenden Maßnahmen hinterlegt. Für die Kontrolle der Ziele sind einzelne Personen direkt verant- wortlich. Unsere jährliche Veröffentlichung der Entsprechenserklärung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex sorgt zusätzlich für die Überprüfung der Ziele durch das Kernteam. Das Engagement der GWG zahlt auf die Sustainable Development Goals ein, insbeson- dere die SDGs: 3 „Gesundheit und Wohlerge- hen“, 4 „Hochwertige Bildung“, 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, 15 „Leben an Land“ und 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. 17
SOZIALE VERPFLICHTUNG 19
WIR FÜR DIE MENSCHEN BEZAHLBAREN WOHNRAUM SCHAFFEN Die Bereitstellung von bezahlba- rem und sicherem Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten ist unser Geschäftszweck. Der durch- schnittliche Mietpreis der Gesell- schaft liegt mit derzeit rund 6,41 Euro monatlich pro Quadratmeter (zum 31.12.2022) weit unter dem allgemeinen Vergleichswert in der Region. Dieser beträgt zwi- schen 10,00 und 14,00 Euro. So sorgen wir für einen Ausgleich am vergleichsweise hochpreisigen Mietwohnungsmarkt in Ingolstadt. Darüber hinaus halten wir an einer sozialorientierten und damit für einkommensschwächere Haus- halte bezahlbaren Miete fest – auch nach Auslauf der Bindungs- frist zuvor geförderter Wohnun- gen. Unser Bestand umfasst rund 7.500 Mietwohnungen mit aktuell 99 Prozent Dauermietverträgen. Bis Ende 2030 streben wir an, un- ser Angebot auf insgesamt 8.400 Einheiten zu erhöhen. Dafür wer- den zum Großteil bereitgestellte Fördermittel des Bundes und des Freistaats Bayern im Rahmen der „Wohnraumoffensive“ zur Förde- rung des sozialen Wohnungsbaus genutzt. Den Rest generieren wir über Kapitalmarktdarlehen sowie einen Eigenanteil entsprechend der ökonomischen Erfordernisse unseres Unternehmens. Wir bauen Wohnungen, die Menschen aus unterschiedlichen Bevölkerungs- gruppen ein Zuhause geben. Das ent- spricht unserer Firmenzielsetzung, Raum zu schaffen – bezahlbar und sicher. 20 SOZIALE VERPFLICHTUNG
7.500 Mietwohnungen SOZIALE PROJEKTE FÖRDERN Hilfe für Frauen Wir bereiten die Umsetzung des Konzepts „Housing First“ vor. Dafür stellt die GWG in Ingolstadt zwei Wohneinheiten, die eine sichere Obhut für obdachlose Frauen schaffen. Die Zusammen- arbeit erfolgt eng mit dem Sozial- amt und dem Verein Sozialdienst katholischer Frauen. Auch das Frauenhaus der Stadt Ingolstadt und weiteren anliegenden Land- kreisen ist seit mehreren Jahren in einem unserer Gebäude unter- gebracht. Es laufen Planungen, um die vorhandenen Kapazitäten durch einen angrenzenden Neu- bau zu erweitern. Platz für Bedürfnisse In einem unserer Projekte planen wir eine sogenannte Cluster- wohnung mit ein. Darin sollen fünf bis acht Erwachsene sowie mehrere Kinder ihren Platz finden. Die Erwachsenen setzen sich dabei aus Alleinerziehenden und Senio- ren zusammen. Ziel ist es, dass sich die Personengruppen gegen- seitig unterstützen. Eine unserer Liegenschaften ist inzwischen fast vollständig an zwei Organisationen für betreute Wohnplätze vermietet. Sie geben Suchtkranken und psychisch kranken Personen ein Zuhause. Raum für alle Bei den meisten unserer Baupro- jekte sind Gemeinschaftsräume für die Bewohnerinnen und Bewoh- ner inkludiert. Die Betreuung der Räume erfolgt dann durch soziale Organisationen, die vor Ort ent- sprechende Beratungs- und Betreuungsleistungen anbieten. Für eine Vielzahl dieser sozialen Einrichtungen stellen wir die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Lediglich die Neben- kosten sind von den Organisa- tionen zu tragen. Einige Räum- lichkeiten sind inzwischen auch für Zusammenkünfte von Dritten geöffnet – Tendenz steigend. 21
Auch unseren Angestellten gegenüber haben wir eine Verpflichtung. Wir setzen auf zukunftsfähige Arbeitsplätze und eine faire Bezahlung. 184 Angestellte WIR ALS ARBEITGEBER Wir fördern eine vielfältige Mitar- beiterstruktur, Gleichbehandlung und Chancengerechtigkeit. Die Integration und Weiterbeschäf- tigung von Menschen mit körper- licher oder geistiger Behinderung gehört für das Unternehmen zur gesellschaftlichen Verantwortung. Die GWG steht für einen partner- schaftlichen Umgang auf Augen- höhe mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Denn Mitarbei- ten heißt auch mitdenken und mitentscheiden – eingebettet in eine wertschätzende, vertrauens- volle Atmosphäre. Dies ist auch einer der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg. Eine familienfreundliche Gestaltung der Arbeitswelt wird zunehmend wichtiger. Deshalb bieten wir Modelle mit flexibler Arbeitszeit, individuelle Teilzeitmodelle sowie Unterstützung beim Wiederein- stieg nach Eltern- beziehungswei- se Pflegezeit an. Es besteht auch eine Betriebsvereinbarung zur Arbeit im Home-Office. Zusätzlich spielt der Gesundheitsschutz für die GWG eine große Rolle. Eine betriebsärztliche Betreuung und die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze sind für uns selbst- verständlich. Ergänzend führen wir Gesundheitstage und Infor- mationsveranstaltungen durch. Mit den Angeboten fördern wir das Wohlbefinden unserer Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter. Zu- dem werden sie für die Themen Stressvermeidung, Ernährung und Bewegung sensibilisiert. 22 SOZIALE VERPFLICHTUNG
3.914 Weiterbildungs- stunden AUS- UND WEITERBILDEN Wir legen Wert darauf, unsere Auszubildenden nach ihrem Abschluss weiter in der GWG zu be- schäftigen und mit ihnen unseren Personal- stamm zu qualifizieren. Pro Jahr bilden wir zwei Immobilienkaufleute aus, regelmäßig auch Malerinnen und Maler sowie Lackiererinnen und Lackierer. Zudem sollen alle Angestellten mindes- tens zwei Fortbildungen pro Jahr besuchen. Dazu zählen wir sowohl fachbezogene als auch persön- lichkeitsbildende Seminare. 23 20 Eingereichte Ideen ANGESTELLTE BETEILIGEN Zur Wahrung der Interessen und Rechte unserer An- gestellten besteht ein Betriebsrat, eine Jugend- und Ausbildungsvertretung (JAV) sowie eine Schwer- behindertenvertretung. Belange werden regelmäßig in Gesprächen mit der Geschäftsleitung vorgebracht. Darüber hinaus wollen wir unser Team anspornen, sich aktiv zu beteiligen und konstruktive Ideen unab- hängig von Hierarchien und Abteilungsstrukturen ein- zubringen. Das neue Ideenmanagement soll die ein- gereichten Vorschläge von zehn auf zwanzig erhöhen. Aufschluss über die Zufriedenheit und Informationen zu möglichen Anliegen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liefert eine regelmäßige Befragung.
ÖKONOMISCHE ERFORDERNISSE 25
WIR AM MARKT NEU PLANEN UND BESTAND SANIEREN Eine nachhaltige, langlebige Neubauplanung sichert unser Geschäftsmodell und den Unter- nehmenszweck, bezahlbaren und sicheren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wenn es möglich ist, halten wir die KfW-Effizienz- haus-Standards KfW 55 und KfW 70 bei allen Neubauten und Sanie- rungen ein. Sie entsprechen den Vorgaben des Gebäudeenergie- gesetzes (GEG) und ergeben sich aus der Kombination unterschied- licher baulicher und technischer Maßnahmen. Weiterhin analysier- ten wir den Wohnungsbestand hinsichtlich Verbräuchen an End- energie (Gebäudeeffizienz) und Primärenergie (CO₂-Emission) und teilten ihn in Dringlichkeitsklassen ein. Bei den abgeleiteten Maß- nahmen sind Sozialverträglich- keit, Wohnkomfort und Effizienz zu vereinen. Diese nachhaltige Bestandssanierung macht uns zukunftsfähig und erhöht durch die Modernisierung die Zufrieden- heit der Mieterinnen und Mieter. Sie sind von der Energiekrise finanziell stark belastet. Deshalb versuchen wir, sie so gut es geht zu entlasten. Das erreichen wir nur in Kooperation mit starken Part- nern wie der Stadt Ingolstadt und den Stadtwerken. Parallel dazu erarbeiten wir alternative Energie- konzepte und setzen Mieterstrom- projekte um. So wird die Preisab- hängigkeit vom Markt reduziert und die Versorgungssicherheit verbessert. Stets setzen wir auf eine offene Kommunikation. 26 ÖKONOMISCHE ERFORDERNISSE
0 Compliance- verstöße FAIR UND KONFORM VERHALTEN Faires Verhalten auf dem Markt ist für uns eine Selbstverständlich- keit. Es werden alle Gesetze und Vorschriften eingehalten und wir legen großen Wert auf transpa- rente Geschäftsvorgänge. Damit dies in jedem Fall sichergestellt wird, besteht eine Betriebsverein- barung. Dort finden sich detaillier- te Handlungsanweisungen und -empfehlungen, wie sich Ange- stellte in korruptionsgefährdeten Bereichen zu verhalten haben. Unabhängig davon finden jähr- lich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schulungen zu den Compliance- und Controlling- richtlinien der GWG statt. Diese sollen künftig über ein Web- Format umgesetzt werden. Zusätzlich planen wir, unser Ri- sikomanagement onlinegestützt abzubilden. Die interne Revision beziehungsweise externe Prüfer überwachen deshalb regelmäßig die Auftrags- und Wohnungsver- gabe. Kritische Prozesse sind über ein Vier-Augen-Prinzip geprüft. Unsere Archivräume dürfen nur zu zweit und von einem beschränkten Personenkreis betreten werden. Sensible Dokumente verwahren wir an mehreren Orten verän- derungssicher. Darüber hinaus sind ein weisungsunabhängiger Compliance-Beauftragter und ein Ombudsmann für uns tätig. Wir schützen und sichern die Daten unserer Mieterinnen und Mieter sowie unserer Angestellten. 27
ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN 29
WIR FÜR DIE UMWELT RESSOURCENEFFIZIENZ STEIGERN Wie jede Geschäftstätigkeit ist auch unsere mit Risiken verbunden. In Bezug auf unsere ökologische Verpflichtung betreffen diese insbesondere den Verbrauch von Ressourcen wie Baumaterialien, (Grün-)Flächen und Energie. Die GWG versucht kontinuierlich, die Rohstoffproduktivität zu steigern und gleichzeitig die Inanspruchnah- me von Ökosystemdienstleistungen zu verringern. Ingolstadt wächst und so muss zusätzlicher Wohn- raum geschaffen werden. Wir stre- ben dabei grundsätzlich bauliche Ergänzungen in den bestehenden Wohngebieten an, um keine neuen Flächen zu beanspruchen. Uns ist es zudem wichtig, stets einen „grünen“ Ausgleich zu schaffen und die Verbindung zur Natur zu wahren. Deshalb berücksichtigen wir den Aspekt der Biodiversität in unserer Geschäftstätigkeit. Wir beziehen 100 Prozent Ökostrom für unser Geschäftsgebäude, den Allgemeinstrom in den Wohnan- lagen und den Betriebsstrom der Heizanlagen. Bei Neubauten und zu sanierenden Heizungsanlagen installieren wir Fernwärme als Energieträger. Zudem bestehen Projekte mit Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken. 30 ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN
-10 % Stromverbrauch Unser Energieverbrauch ergibt sich aus den Werten des Geschäftsgebäudes, der Regieteam-Unterkünfte und des Wohnungsbestands. Der Stromver- brauch bildet die Nutzung im Ge- schäftsgebäude, den Regieteam- Unterkünften und der Allgemeinstrom- Verbraucher ab. Nicht erfasst ist der verbrauchte Strom der Mieterinnen und Mieter. ENERGIEVERBRAUCH 2021 / 2022 (kWh/Jahr) Fernwärme 37,2 Mio. Erdgas 26,7 Mio. BHKW mit KWK 2,6 Mio. Strom 2,3 Mio. Pellets 430 Tsd. 31
Photovoltaik, Smart Metering und E-Mobiliät: Wir drehen an vielen Stellschrauben, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. WIR SENKEN EMISSIONEN Wir arbeiten laufend daran, un- seren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Unsere Hauptemissionen verur- sachen die Bereiche Transport, Arbeitswege, Dienstfahrten zu Wohnquartieren und Baustellenlo- gistik. Daher setzen wir an diesen Punkten an, um den CO₂-Ausstoß kontinuierlich zu reduzieren. Wir achten bei unserer Neubau- und Modernisierungstätigkeit auf eine klimaangepasste Bauweise. Der Wohnungsbestand wurde gebün- delt nach Heizungsanlagen erfasst und jeweils die Emissionen an Kohlenstoffdioxid ermittelt. Ein Sanierungsplan entspechend dem Ziel „Klimaneutrales Bayern 2040“ wird erstellt. Vor diesem Hinter- grund nimmt die GWG am Projekt „Weiternutzen. Weiterentwi- ckeln. Weiterbauen. Nachhaltiger Wohnungsbau im Bestand“ teil. Unsanierte oder schlicht moder- nisierte Bestände sollen durch Maßnahmen zur CO₂-Minimierung und Ressourceneinsparung sowie mithilfe von zeitgemäßen Wohn- und Freiraumkonzepten „klimafit“ gemacht werden. Dabei können Altbestände durch Neubauten ergänzt werden. Zudem achten wir auf den Ver- brauch des Dienstwagenfuhrparks. Wir wollen den Treibstoff jähr- lich um mindestens fünf Prozent reduzieren. Bei Neuerwerb oder Austausch stellen wir Fahrzeuge sukzessive auf alternative An- triebsarten um. 32 ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN
Der CO2-Ausstoß ergibt sich aus dem Energieverbrauch der Regieteam- Unterkünfte und des Wohnungsbestandes. GESAMT 14,2 6,9 Mio. CO2-AUSSTOSS (spez. in kg / m²a) CO2-AUSSTOSS (spez. in kg CO₂ / a) CO2-Ausstoss (spez. in kg / m²a) 42,1 15,6 3,7 62 % der Mietfläche wurden 2022 CO2-neutral über Fernwärme abgedeckt Erdgas BHKW mit KWK Pellets Zur besseren Vergleichbarkeit wird der jährliche CO₂-Ausstoß pro Quadratmeter Fläche angegeben. Die Hauptgeschäftsstellen der GWG Ingolstadt emittieren keine direkten THG-Emissionen. Auch indirekt ergeben sich durch die Nutzung von Fernwärme und Ökostrom keine CO₂-Emissionen. 33
BIODIVERSITÄT FÖRDERN Wir legen sehr viel Wert auf ein „Wohnen nah an der Natur“. Das großzügige Wohnumfeld zwi- schen den Häusern bietet unseren Mieterinnen und Mietern daher hochwertige, abwechslungsreiche Aufenthaltsmöglichkeiten. Im Zu- sammenhang mit dieser Außen- anlagengestaltung setzen wir viele verschiedene ökologische Projekte um und sehen darin die Chance, Wohnungsbau um den Aspekt der Biodiversität zu ergänzen. So ver- binden wir unser Geschäftsmodell aktiv mit Natur- und Artenschutz. Auf unseren rund 50 Hektar Grün- fläche unterstützen wir die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt. Denn: Nachhaltiges Handeln sichert die Lebensqualität. Das Handlungsfeld der ökologischen Anforderungen steht für uns auf gleicher Ebene wie unsere weiteren Firmenzielset- zungen, um das biologische Erbe für die kommenden Generationen zu bewahren. So ist die GWG Gründungsmitglied im Land- schaftspflegeverband Ingolstadt, welcher zum Jahreswechsel 2021 / 22 ins Leben gerufen wurde. 50 Hektar Grünfläche 34 ÖKOLOGISCHE ANFORDERUNGEN
NATUR UND ARTEN SCHÜTZEN Bereits vor über zehn Jahren haben wir damit begonnen, einen Teil unserer Rasenflächen in lang- fristige oder temporäre Blühflä- chen umzuwandeln. Im Verlauf sie- delten sich rund 250 verschiedene Pflanzenarten an. Unsere gärtne- rischen Angestellten sind inzwi- schen mit einer App zur Wildpflan- zenbestimmung ausgestattet. Die Anlagen haben sich zu wertvollen Biotopen mit einer vielfältigen Vegetation und Insektenfauna ent- wickelt. Unser Engagement setzt besonders auf Maßnahmen des Artenschutzprogramms „Animal Aided Design“. Es zielt darauf ab, die Tierwelt im urbanen Raum zu fördern und die Bedürfnisse von Wildtieren besser in die Objektpla- nung zu integrieren. Dazu zählen 250 Pflanzenarten beispielsweise Nisthilfen, Wasser- tränken und bestimmte Bepflan- zungen. Im Berichtsjahr richteten wir ein „Spatzenzentrum“ in Form eines Nistturms ein. Denn: Der Haussperling steht seit einigen Jahren auf der Vorwarnliste der Roten Liste in Bayern. Nach Möglichkeit verknüpfen wir Wohnungsbau und Naturschutz bei unseren Bauprojekten. Die ökölogische Bewirtschaftung trägt zu einer Lärmreduzierung und einer deutlichen Verbesse- rung des Mikroklimas innerhalb unserer Quartiere bei. 35
(BAU)KULTURELLER AUFTRAG 37
WIR FÜR DIE GEMEINSCHAFT Unsere unterschiedlichen Wohnungstypen orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen unserer Mieterinnen und Mieter. GEMEINSAMES ZUHAUSE SCHAFFEN Unter Quartiersmanagement verstehen wir die Konzeption und Betreuung unserer Wohnquar- tiere. Dabei berücksichtigen wir insbesondere soziale Aspekte. So ist es uns ein besonderes Anlie- gen, stabile und ausgeglichene Siedlungsstrukturen zu schaffen. Bei der Auswahl der Mieterin- nen und Mieter sowie bei der Wohnungsbelegung setzen wir dafür auf ausgewogene Kriterien. Zudem errichten wir barrierefreien Mietwohnraum. Dieser entspricht den Anforderungen von Personen, die in Folge von Alter, Behinde- rung oder Krankheit dauerhaft oder vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt unseres Quartiersmanagements ist die Förderung des kommunikativen Austauschs zwischen den Bewoh- nerinnen und Bewohnern. Wir wollen als regional tätiges Unter- nehmen persönlicher und direk- ter Ansprechpartner für unsere Mieterinnen und Mieter sein. Die tägliche Präsenz unserer Haus- meisterinnen und Hausmeister ist vor allem für ältere und allein- stehende Personen wertvoll. Un- ter dem Motto „Die Kunst kommt zu Dir“ organisieren wir Veranstal- tungen direkt im Wohngebiet, um den Mieterinnen und Mietern den Zugang zu regionaler Kunst und Kultur zu ermöglichen. Wir legen Wert auf eine anspruchsvolle Architektur. Damit steigern wir die Qualität unserer Wohnquartiere und fördern die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Wohngebiet. 38 (BAU)KULTURELLER AUFTRAG
Kunst und Architektur verbinden – besonders der entstehende Dialog. Wir ge- stalten Ingolstadt als soziale Stadt aktiv mit. Dafür fördern wir regionale Kulturprojekte und übernehmen unseren (bau)kulturellen Auftrag. KULTUR NACH HAUSE HOLEN Möglichst vielen Ingolstädterinnen Open-Air-Klassikkonzert im Wohn- und Ingolstädtern soll Kunst und gebiet. Veranstaltet wurde dieses Kultur zugänglich sein. Auf der gemeinsam mit der Internatio- anderen Seite sollen gezielt Kunst- nalen Simon-Mayr-Gesellschaft schaffende der Region unterstützt e.V. und der Städtischen Simon- und gefördert werden. Dieser Mayr-Sing- und Musikschule. Ein Ansatz ist ein wesentlicher Punkt Duo aus Sopranistin und Pianist unserer Nachhaltigkeitsstrategie verzauberte die Anwesenden mit im Bereich Stadtgestaltung und einer klangvollen musikalischen Gemeinwesen. Dementsprechend Aufführung direkt vor der Haus- fanden zum Beispiel ausgewählte tür. Im Anschluss durften sich alle Veranstaltungen des Südwind- interessierten kleinen und großen festivals des Ingolstädter Stadt- Nachwuchsmusikerinnen und theaters im Sommer direkt in -musiker an den verschiedenen unserem Wohngebiet statt. Unter Instrumenten versuchen. Sie er- dem Titel „Wirbel im Viertel“ luden hielten Informationen über Förder- wir die Kunst im Juli direkt nach und Unterstützungsmöglichkeiten Hause ein – für Akrobatik und Mu- für Musikunterricht. Auch hier kam sik. Wir organisierten zudem ein die Kunst also direkt zu uns. 39
KUNST AM BAU An das Projekt „La Tour de Schmierage“ 2021 knüpfte im Folgejahr die Aktion „Landmarks“ an. Ebenfalls vom Stadtjugendring Ingolstadt in Kooperation mit dem Kulturamt organisiert, verfolgt es eine ähnliche Vision: Mit großfor- matigen Wandbildern neue visu- elle Wegmarken zur Identitätsbil- dung einer Stadt gestalten. Daraus sind bisher insgesamt fünf Kunst- werke an unseren Hausfassaden als überdimensionale Leinwände entstanden. 2021 schufen Loomit & Bert in der Keplerstraße das Werk „Der goldene Schwan und das fliegende Schwein“. Den Start des Anschlussprojekts machte der französische Künstler Shane in der Niemeser Straße. Fünf Tage und rund 100 Spraydosen benötigte er, um die dreistöckige Hausfassade im Nordosten in „Blue Vibes“ zu verwandeln. Zwei weitere folgten Mit dem Projekt „Kunst im Treppenhaus“ gestalten Mitglieder im Berufsver- band Bildender Künstler/ innen Oberbayern Nord und Ingolstadt e.V. 40 (BAU)KULTURELLER AUFTRAG entlang der Münchener Straße: Mit seinem fotorealistischen Werk „Escape from old ideas“ setzt AKUT aus Berlin ein Zeichen, der Spanier Sebas Velasco porträtier- te unter dem Titel „Wir werden sehen“ eine Ingolstädterin. Das Finale setzte SatOne mit seinem abstrakten Kunstwerk „Landmark“ in der Richard-Wagner-Straße. In den kommenden Jahren sollen mehr solcher Wegmarken folgen.
Künstlerinnen und Künstler ließen ihrer Krea- tivität in diversen Projekten freien Lauf. Dabei wurden unsere Hausfassaden zu Leinwänden. 41
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INDIKATOREN DES DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITSKODEX Bereich Strategie Prozessmanagement Umwelt Gesellschaft Seite 10 11 14 - 17 8 8 8 - 9 34 - 35 30 - 31 30 - 31 32 - 33 22 - 23 22 23 38 - 41 27 44 DATENTABELLEN
* Die Informationen zu allen Kriterien finden Sie in unserer Entsprechens- erklärung 2022 in der Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. DNK-Kriterium GRI-Bezug 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Strategische Analyse und Maßnahmen Wesentlichkeit Ziele Tiefe der Wertschöpfungskette* Verantwortung Regeln und Prozesse Kontrolle* Anreizsysteme* Beteiligung von Anspruchsgruppen Innovations- und Produktmanagement 102-16 102-16 102-16 102-35, 102-38 102-44 G4-FS11 Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen Ressourcenmanagement Klimarelevante Emissionen 301-1, 302-1, 302-4, 303-3, 306-3 301-1, 302-1, 302-4, 303-3, 306-3 305-1, 305-2, 305-3, 305-5 14 15 16 17 18 19 20 Arbeitnehmerrechte Chancengleichheit Qualifizierung Menschenrechte* Gemeinwesen Politische Einflussnahme* Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten 403-4, 403-9, 403-10, 404-1, 405-1, 406-1 403-4, 403-9, 403-10, 404-1, 405-1, 406-1 403-4, 403-9, 403-10, 404-1, 405-1, 406-1 412-1, 412-3 , 414-1, 414-2 201-1 415-1 205-1, 205-3, 419-1 Seit dem 01.01.2023 gelten die überarbeiteten Universal Standards 2021 der Global Reporting Initiative (GRI). Neben inhaltlichen Änderungen wurde auch die Struktur angepasst. Die Anpassungen betreffen teilweise auch das GRI-Leistungsindikato- renset im DNK. Eine Übernahme der neuen Indikatoren ist derzeit in Prüfung. Aktuell werden daher weiterhin die bisherigen Standards 2016 genutzt. 45
Ansprechpartner für CSR und Nachhaltigkeit: Bianca Stein Marketing Gemeinnützige Wohnungsbau- gesellschaft Ingolstadt GmbH Erklärvideo zum Nachhaltigkeits- engagement der GWG Ingolstadt: „Wer baut trägt Verantwortung“ 46 IMPRESSUM
Herausgeber: Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH Minucciweg 4 85055 Ingolstadt Beratung, Konzept, Text und Gestaltung: HEINRICH GmbH – Agentur für Kommunikation (GPRA) www.heinrich-kommunikation.de Bilder: Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH Fotografen: Florian Schreiber, Till Schuster, Johannes Hauser, Julia Knop, Rudolf Wittmann, Michael Hadwiger 4 - 5 0 0 - 2 2 - O W E G